Von der Natur lernen

Die Natur verstehen für die eigene Entwicklung zum Natural Leader

Natural Leadership Coaching bedeutet, von der Natur zu lernen!

Die Natur ist einzigartig. Aber der Mensch hat sich abgewöhnt, sich an der Natur zu orientieren, mit Ihr zu leben. Im Gegenteil, er unterjocht und beutet die Natur aus. Dabei gibt es viel zu erkennen und zu lernen. Die Natur ist hochgradig energieeffizient, sie nutzt ihre wertvollen Ressourcen. Tiere haben über der Tausende von Jahren  ihre Überlebensstrategien entwickelt

Die  Weisheit der Natur steckt in der Diversität, in Ihrer Vernetzung und der Resilienz der Ökosysteme. Aus Katastrophen geht die Natur gestärkt hervor, anstatt daran zu zerbrechen.

Wir müssen wieder lernen zu sehen, was die Natur an reichen Schätzen bietet, die wir uns zu eigen machen können.  Unten stehende Beispiele und meine Blogbeiträge sollen Ihnen vermitteln, was Natural Leader von der Natur lernen können.

Verbindung zur Natur

Die Natur hat die Welt nicht so einfach erschaffen, wie wir sie uns machen!

Der Großteil aller Landpflanzen ist unterirdisch über hauchdünne Pilzfäden mit benachbarten Pflanzen verknüpft. In diesem Netzwerk findet ein reger Handel mit Nährstoffen statt. Forscher vermuten und Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Pflanzen mittels des Pilznetzwerks auch kommunizieren. Für dieses Netzwerk, das aus den hauchdünnen Pilzfäden besteht, hat sich bereits der Name »Wood Wide Web« etabliert. Die Größe ist beindruckend. Ein einziger Pilz kann Fäden über eine Fläche von mehreren hundert Quadratmetern ausbreiten und verknüpft so Bäume und andere Pflanzen miteinander. In einem Hektar Wald befinden sich bis zu sechs Tonnen dieser weißen Pilzfäden, die es zusammen auf eine unglaubliche Länge von mehr als 100 Millionen Kilometern bringen können. Von diesem Reich der Pilze bekommen wir als Menschen nur die oberirdische Spezies zu Gesicht, außer wir machen uns die Mühe, ein wenig im Waldboden zu schürfen, um uns die weißen Pilzfäden anzuschauen.

Dies feinen Fäden der Pilze, die sogenannten Hyphen, weben sich in die Spitzen der Pflanzenwurzeln ein und schließen sich mit den Baumwurzeln zu einer so genannten Mykorrhiza zusammen. Die Mykorrhiza ist eine zwischenartliche Kooperation, von der beide Partner profitieren. Pilze erhalten leicht verwertbaren Zucker, den die Pflanzen mittels Fotosynthese produzieren. Pflanzen bekommen im Gegenzug Phosphor und Stickstoff geliefert, die die Pilze  aus dem Boden holen. Forscher gehen davon aus, schätzen, dass bis zu 90 Prozent aller Landpflanzen in Symbiose mit solchen Pilzen leben

Aber nicht nur Pilze und Pflanzen interagieren intensiv, sondern auch benachbarte Pflanzen. Große, alte Bäume versorgen die jungen Sprösslinge über das Pilznetzwerk mit Kohlenstoff. Interessanterweise fand dieses Verhalten sogar zwischen unterschiedlichen Baumarten statt.

Wasser sowie viele weitere Nährstoffe werden von unterschiedlichen Pflanzen geliefert oder eingetauscht. So können etwa Klee und andere Leguminosen Stickstoff an das Mykorrhiza-Netz abgeben, während Sträucher und Bäume Wasser beitragen, an das sie mit ihren langen Wurzeln besser herankommen als kleinere Pflanzen. Andere wieder steuern zum Beispiel Phosphor oder Zuckerverbindungen bei. Es herrscht also ein reges Treiben zwischen den Pflanzen.

Das alles  erinnert an ein »soziales Verhalten«. Bäume, die gerade viele Nährstoffe haben, geben diese etwa an kranke Bäume weiter, oder sterbende Bäume spenden Nährstoffe an umliegende Artgenossen. So betrachtet lässt sich die Welt der Pflanzen leicht als harmonischer Ort idealisieren, in dem Organismen sich stets gegenseitig unterstützen. Aber es geht auch anders. Im Kampf um Nährstoffe  kann auch das Mykorrhiza-Netzwerk zur Waffe werden. Pflanzen senden giftige Moleküle über die Pilzfäden an andere Pflanzen, um deren Wachstum zu beeinträchtigen. Wenn Stickstoff Mangelware ist, beginnt die Kooperation zwischen Pilzen und Pflanzen rasch zu bröckeln. Denn tatsächlich beginnen manche Pilze oder Pflanzen eine »Partnerschaft« von vornherein nur, um sie auszunutzen.

Mittlerweile verdichten sich sogar die Hinweise darauf, dass Pflanzen über das Pilznetzwerk auch Informationen austauschen, ihre Nachbarn über das Pilznetzwerk informieren. Ähnlich wie mit Duftmolekülen in der Luft  werden so Pflanzen vor einer drohenden Gefahr gewarnt.

Was können wir daraus lernen. Obwohl wir es nicht sehen: Alle Dinge sind verbunden, alles gehört zusammen. Das ist nicht nur in der Natur so, das ist so in unseren Kulturen und das ist so im Wirtschaftsleben. Wir können nicht davon ausgehen, dass unsere egoistisch getroffenen Entscheidungen keine Rückwirkung auf uns haben.

Nach der traditionellen Grundhaltung des südafrikanischen Ubuntu,  können wir Menschen nur gedeihen, wenn wir bedingungslos miteinander teilen. Wir überleben nur durch Kooperation. Niemand existiert auf Dauer ganz für sich allein.

Kooperation stärkt uns und ist kein Zeichen von Schwäche!

Andersartigkeit ist die Basis für das Überleben wertvoll und keine Bedrohung!

Wie lässt sich die natürliche Vielfalt, die Diversität erklären?

Das bunte Paket einer Wiese oder eines Waldes umfasst die verschiedensten Arten, und Pflanzen, Tiefwurzler und Flachwurzler. Jede Art hat ihre eigene Stärke und ist resistent gegen bestimmte Krisen. Bei einer längeren Trockenperiode  überleben die Tiefwurzler. Die Überlebenden halten dabei das Ökosystem aufrecht, bis sich die von der Krise stark betroffenen Arten unter besseren Umweltbedingungen wieder erholt haben. Dadurch, dass Artenvielfalt mit anderen Eigenschaften herrscht, ist immer ein Überlebender da, der absichert, dass sich die abgestorbenen Pflanzen  wieder neu einsäen und gedeihen können. Die Mitglieder des Verbunds  in all Ihrer Unterschiedlichkeit unterstützen sich damit gegenseitig und damit das System. Das ist die wahre Superkraft der Natur, die Diversität. Die Diversität ist das Sicherheitsnetz der Evolution.  Jede Lebensform hat über unselige Generationen hinweg individuelle Strategien der Interaktion und Kooperation gefunden, das ewige Spiel aus Versuch und Irrtum gespielt . So hat unser Planet mit Milliarden einzigartiger Spezies ein starkes Schild erschaffen gegenüber den  launischen Umweltbedingungen. Das soziale Gefüge basiert auf dem organisch gewachsen Durcheinander der Gemeinschaft. Die Ewigkeit der Flora und Fauna schenkt Arzneimittel oder Prototypen für Arznei. Das zeigt der Gang zur nächsten Apotheke.

Die beschriebene Vielfalt hilft uns Menschen aber auch beim Verstehen der Welt. Problemlösung, wissenschaftliche Argumentation und künstlerische Kreativität entsteht dann am stärksten, wenn möglichst viele verschiedene Sichtweisen zusammenkommen. Bahnbrechende Arbeiten werden  stets von kulturell diversen Forschungsteam verfasst. Das ergab eine Auswertung von über 1 Million wissenschaftliche Publikation.

Was können wie daraus lernen? Andersartigkeit ist keine Bedrohung, Diversität ist eine wertvolle Ressource und stärkt jede Art von System. Für die Natur liebt in der der Artenvielfalt die  Überlebenschance. Das sollten wir für unserer Gesellschaft und für unsere Unternehmen nutzten. Eine inklusive Kultur ist gut für die Entwicklung. Diversität & Inklusion  ist längst kein Randthema mehr. Laut einer Studie von PwC können sich  Unternehmen, die Diversität– etwa in Bezug auf Geschlecht, Alter, soziale Herkunft, sexuelle Orientierung, Behinderung, Religion und Mindset – in einer inklusiven Unternehmenskultur leben, sich besser im internationalen Wettbewerb behaupten. Schätzen und fördern Sie Andersartigkeit!

Die Frage der Emanzipation stellt sich in der Natur nicht!

Gleichstellung steht in der Natur außer Frage. Es herrscht Harmonie zwischen männlicher und weiblicher Kraft.

In der Natur herrscht seit jeher Gleichstellung zwischen Frau und Mann. Doch was bedeutet das?

In den Savannen Afrikas ist das gut beobachtbar. Hier leben viele der großen Säugetiere der gesamten Tierwelt. Wer das Glück hat, die in der Freiheit lebenden Tiere zu beobachten wird eines mit Erstaunen feststellen. Das Tierreich ist ein Matriarchat. Die Elefanten in der Savanne werden von den ältesten Kühen der Herde angeführt. Die Elefantendamen beschützten die Jungtiere mit ihren gewaltigen Stoßzähnen. Auch sind Sie es, die Ihr Gedächtnis bemühen, um verborgene Wasserstellen wieder zu finden. Das Löwenrudel ist auf das Löwenweibchen angewiesen. Während der König der Tiere schlummert, übernehmen die Weibchen buchstäblich den Löwenanteil der Jagd und trainieren die Jungtiere für ein selbstbestimmtes Leben.

Was wird hier deutlich? Weibliche Artgenossen führen aus unserer Sichtweise der Menschenwelt dem Mann zugewiesene Aufgaben aus. D.h. männliche Eigenschaften und Aufgaben werden vom anderen biologischen Geschlecht wahrgenommen. Genauso übernehmen die Weibchen aber auch typisch weibliche Tätigkeiten, wie die Aufzucht und Hege des Nachwuchses. Kurzum, die Natur unterscheidet nicht so wie wir Menschen in typisch weiblich und typisch männlich. Überall in der Natur ist die Weiblichkeit genauso essenziell für das Überleben einer Spezies wie die Männlichkeit. Ein gesundes Egosystem basiert auf der Ausgewogenheit zwischen männlicher und weiblicher Energie

Was ist genau mit männlicher und weiblicher Energie gemeint? Es geht weniger um das biologische oder soziale Geschlecht als um die unterschiedlichen Eigenschaften oder Herangehensweisen. Maskuline Energie steht für Aktionismus, Unabhängigkeit und Umbruch. Feminine Energie für Fürsorge, Rationalität und Nachhaltigkeit. Diese beiden Energien können von jedem Organismus verkörpert werden, und zwar unabhängig vom biologischen oder sozialen Geschlecht. Männlichkeit und Weiblichkeit stehen nicht im Widerspruch zueinander. Im Gegenteil, sie komplettieren einander.

Antike Schöpfungsmythen beschreiben die Verschmelzung der beiden Energien als  den Ursprung allen irdischen Lebens. Die Unterdrückung der Frauen in der westlichen Welt ist aber bis heute deutlich spürbar. Die fehlende Weiblichkeit in unserem Wirtschaftssystem ist ein Problem, ein Problem der Unvollkommenheit. Qualitäten wie Kooperationsfähigkeit  und Fürsorge werden systematisch nicht zugelassen, sind weitestgehend nicht erwünscht. Stellen Sie für sich, für Ihr Unternehmen ein natürliches Gleichgewicht aus weiblicher und männlicher Energie her.

Wölfe –Gemeinschaft als Überlebensfaktor

Bei den Wölfen dreht sich alles um die Familie, um das Rudel. Die Familie ist Basis, Sicherheit und Selbstzweck, denn starke Familienbande ist in der Wildnis der wichtigste Schutz, der zum Überleben beiträgt. Das Grundprinzip der Familienbande ist es, die Familie zusammenzuhalten und so die Art zu erhalten.
Für die Familie sind Wölfe bereit, jedes Opfer zu bringen. Jedes Rudelmitglied weiß dabei, wo sein Platz ist und wer Entscheidungen trifft.  Nicht allein die Eltern, sondern die ganze Familie sorgt für sie, einschließlich Tanten, Onkeln und älteren Geschwistern, und zwar auf eine Art, die man nur als selbstlos, beschreiben kann. Alte und verwundete Familienmitglieder werden mit Nahrung versorgt und nie im Stich gelassen.

Die Angst vor dem Wolf ist eine von Mythen und Erzählungen genährte Ablehnung eines Tiers, das dem Menschen in seinem Sozialverhalten wohl am ähnlichsten ist. Es gibt nicht viele Szenen in der Natur, in denen Fürsorglichkeit so zu beobachten ist, wie in einer Wolfsfamilie. Das Leben wilder Wölfe ist  von Harmonie sowie von einem spielerischen und liebevollen Umgang miteinander geprägt. Die Familienmitglieder bestätigen sich gegenseitig immer wieder ihre Zuneigung und Achtung durch ständige Interaktionen und Rituale. Diese Rituale geben Orientierung und stärken den Zusammenhalt. Die Werte, die sie dabei vertreten, lassen sich als Gemeinschaftssinn,  Ehrlichkeit, Vertrauen und Treue auf den Punkt bringen.

Der größte und kräftigste Wolf führt das Rudel. Alle Wölfe, die diese Funktion übernehmen,  wachsen in die Aufgabe hinein und  gehen einen steinigen Weg. Dadurch sind die Leitwölfe auch oft die erfahrensten und ältesten Wölfe des Rudels. Diese Führung gibt er aber in bestimmten Situationen ab an einen Jung-Wolf oder die Leitwölfin, je nach Situation und erforderlicher Kompetenz.

Die Entscheidung des delegierten Führers wird von allen akzeptiert. Die Führung ist in diesem Moment  so individuell wie die Persönlichkeit, die sie ausführt. Dieses Delegieren der Führung entlastet den Leitwolf und die Leitwölfin und ist Teil der Stabilisierung des Sozialgefüges.

Ein anderer wesentlicher Faktor für die Stabilität des Sozialgefüges ist die stete Bemühung um eine freundliche Grundstimmung und Harmonie innerhalb der Familie. Das fördert den Zusammenhang und gibt allen ein gutes Gefühl. Eine Studie besagt, dass die Anführer einer Wolfsgruppe diejenigen sind, die am meisten Stress haben. Das hat man anhand von Kotproben herausfinden können. Je weniger Stress, je mehr Harmonie im Rudel herrscht, desto besser geht es dem Leittier.

Gestandene Rudelführer haben es nicht nötig, andauernd ihre  Macht zu demonstrieren. Sie haben es nicht nötig ständig irgendwen zu unterdrücken . Sie lassen ihre natürliche Autorität strahlen. Wer kennt nicht Chefs, die ständig prahlen,  wie großartig sie sind. Das sind meistens diejenigen, die Angst haben, ihre Macht zu verlieren. Der Leitwolf hat diese Angst nicht. Gibt es einen stärkeren Wolf, tritt der alte Leitwolf ab oder wird in einem Kampf dazu gezwungen abzutreten. Die Funktion des Rädelsführers ist kein Status, keine Machtposition um der Macht willen. Die Rolle dient der Gemeinschaft und der Erreichung der gemeinsamen Ziele. Das könnten sich einige Führungskräfte zu Herzen nehmen: Der Gemeinschaft dienen. Leitwölfe haben neben Ihrer Erfahrung z.B. im Jagen und dem Finden von Pässen durch die Berge 2 herausragende Eigenschaften: Sie haben niemals einen Kampf verloren und töten ihren Rivalen nicht. Despoten sind in einem Wolfsrudel nicht gewollt und äußerst unbeliebt. In unserer Wirtschaft ist Sozialakzeptanz wie eine Droge. Sie macht uns teilweise so glücklich, dass wir alles dafür tun. In der Evolution sind überlebende Nachkommen das einzig Wahre was zählt.

Die Wolfsfamilie funktioniert nach der Regel des Zusammenhaltes und der Fürsorge. Machtstrukturen sind durch die Familienordnung vorgegeben. Das bedeutet, eine Rangfolge muss nicht durch Kämpfe oder Politik ausgefochten werden. Eltern müssen nicht beweisen, dass sie das Sagen haben. Sich kümmern, um das was Ihnen anvertraut wurde. Und das ist für mich das Wesentliche auch für Leader: Sie um das kümmern, wirklich kümmern, was uns anvertraut wurde.

Ein Punkten würde ich hier gerne noch nachschieben. Es ist wichtige sich der oben beschriebenen  Werte Gemeinschaftssinn,  Ehrlichkeit, Vertrauen und Treue bewusst zu sein und diese als Teil des eigenen Wertegerüsts als Führungskraft zu berücksichtigen, aber ein Unternehmen ist keine Familie.

Wir können von den Alten lernen!

In der Natur gibt es keine bessere Informationsquelle als die Erfahrung älterer Organismen. In vielen Gemeinschaften werden die wichtigen Überlebensstrategien von den Alten gelehrt, Jagdtechniken werden von Generation zu Generation weiter gegeben. Alte Erdmännchen z.B. richten die Jungspunde ab in der sicheren Jagd nach Skorpionen. Weiße Wölfe führen das Rudel durch versteckte Pässe in den Bergen.

Die reifen Orang-Utans instruieren ihren Nachwuchs im Bau ihrer ersten eigenen Schlafstätte. Erfahrungen weitergeben und Erfahrungen annehmen sind eine Überlebensstrategie der Natur. Aber auch die soziale Funktion der Alten mit Ihrer Führungsstärke und Erfahrung ist nicht zu unterschätzen. Schießen Wilderer aus einer Elefantenherde die Alttiere, bleibt die Herde ohne Führung. Forscher haben festgestellt, dass in diesen Herden das soziale  Gefüge kippt. Die Herden haben weniger Zusammenhalt, sind aggressiver untereinander und insgesamt unruhiger.

Kurzum in der Tierwelt haben die Alten lebenswichtige Aufgabe in der Weitergabe Ihrer Erfahrungen und sind ein stabilisierender Faktor in der Sozialgemeinschaft. Wir können eine Menge von den erfahrenen Mitgliedern unserer Gemeinschaft lernen. Doch tun wir das auch? Eine Eiche ist das Sinnbild für Stabilität und Dauerhaftigkeit. Wenn wir den Rat und die Erfahrung der Alten außer Acht lassen, können wir nie diese Stabilität und Dauerhaftigkeit entwickeln. Wir werden zu Flachwurzlern und entwickeln keinen stabilen Stamm.

In traditionellen Kulturen wurden ältere Generationen von jeher für ihre Weisheit geachtet. Doch was machen wir in unserer westlichen Welt? Das natürliche Gefüge der Großfamilie löst sich auf. Die Weitergabe der Erfahrung funktioniert nicht mehr, ebenso wie die Sorge der Familie um die Alten.

Ein Tor wäre aber, wer von so viel Weisheit nicht profitiert. Ratschläge von älteren Kollegen oder anderen Erfahrung mit Menschen in deiner Umgebung sind wichtig. Dieser Erfahrungsschatz gepaart mit neuer Sichtweise und der Jugendlichkeit entwickelt neue Kraft. Aber auch hier ist es wieder wie bei der Symbiose aus männlicher und weiblicher Energie.  Auf die Ausgewogenheit der Energien kommt es an. Zuviel der einen Kraft bremst die andere Kraft.

Teamwork bedeutet Überleben!

Löwenmännchen schlafen oder dösen 20 Stunden am Tag. Wenn Sie sich dann erheben, regeln Löwen in den verbleibenden 4 Stunden alles, was geregelt werden muss.

Sie holen dabei aus allem das Optimum raus, konzentrieren sich auf das Wesentliche und verwenden darauf ihre Kraft. Der Löwe ist jederzeit klar. Er hat ein klares strategisches Ziel vor Augen und das ist, den Fortbestand des Rudels zu sichern. Dieses Ziel treibt ihn in seinem Handeln. Wenn der Löwe kommuniziert, bringt er seine Botschaft klar rüber. Ein Brüllen, ein Knurren, ein Prankenhieb oder andere nonverbale Kommunikation. Es ist jederzeit  klar, wer der Chef ist und wer den Takt vorgibt. Anhänger des New Work-Ansatz werden jetzt einwenden, dass dies aber nicht zeitgemäß ist. Und wahrscheinlich haben sie Recht.  Aber lassen Sie uns später darauf noch einmal eingehen. Aber in diesem Fall siegt die Klarheit. Die verständliche Sprache des Löwen hilft, Fehlkommunikation zu vermeiden.

Die Jagd ist für das Rudel überlebenswichtig. Alle Energie geht in die teilweise seltenen Chancen zu fressen, sodass eine hohe Erfolgsquote den Bestand des Rudels sichert. Löwen haben dafür Ihr Teamwork perfektioniert. Für die Jagd bedarf es klarer Abstimmung in Sekundenschnelle und ebenso schneller Entscheidungen. Diese Entscheidungen sind intuitive Entscheidungen. Die Löwen ziehen kein Excelsheet zu Rate oder blättern durch eine PowerPoint-Präsentation. Sie entscheiden intuitiv. Warum können Löwen sich auf Ihre Intuition verlassen? Weil Löwen absolute Profis sind, weil Sie wissen, was sie tun und weil sie hoch fokussiert sind auf das, was sie tun.

Löwen arbeiten im Team und haben dabei eine klare Hierarchie und Aufgabenverteilung. Jetzt könnte der Einwand kommen, dass es gerade die Stärke eines Teams ist, dass es keine Hierarchien gibt. Es gibt immer und überall eine Hierarchie. Jemand muss die Verantwortung für die Gruppe übernehmen und die Entscheidung treffen. Ohne diese Entscheidung und Exekution gibt es für die Gruppe kein Überleben. Ergibt sich diese Hierarchie natürlich, spricht man in meinem Sinne von Natural Leadership. Die Gruppe wählt den Stärksten und Verantwortungsvollsten aus, sie anzuführen. Es kann dabei einen Wechsel in der Chefetage geben, wenn ein stärkerer Rudelführer sich herauskristallisiert. Aber das alles folgt einer Gesetzmäßigkeit: Das stärkste Männchen führt das Rudel an.

Um nochmal auf das Teamwork im Sinne des Löwen zurückzukommen. Alle wissen, was sie zu machen haben und tun dies auch. Davon, dass im Team jedes Tier seine Aufgaben erfüllt, hängt das Überleben des gesamten Rudels ab. Wenn bei der Jagd 4 erforderlich sind, können nicht 2 davon warten, was vielleicht kommt oder anfangen, eine Wasserstelle zu suchen, weil das gerade nicht so anstrengend ist. Das ist echtes Teamwork!

Was können Leader von Löwen lernen? Der fokussierte Profi übernimmt die Verantwortung für die Gruppe und entscheidet intuitiv. Dabei kommuniziert er klar und unmissverständlich. Wenn es bessere gibt, tritt er ab.  Beim Teamwork des Löwen machen alle mit, wissen um Ihre Funktion und führen die Aufgaben bedingungslos aus, ohne Jammern und Klagen.

Effizienz und Athletik sichert die Evolution!

Was kann und sollte man von einem Faultier lernen? Dieses träge und langsame Tier ist ein perfekt optimierter Organismus. Das Faultier ist wahnsinnig effizient. Jeden Aspekt seines Körpers vom langsamen Stoffwechsel bis zu der Motorik wurde für einen geringen Kalorienverbrauch ausgelegt. Das Faultier verwendet seine Energie nur auf das Wesentliche. Und jedes Lebewesen in der Natur unterliegt diesem Prinzip. Die Natur verschwendet ihre Energie nicht, Energieverschwendung ist gleichsam zu sehen mit dem Tod, mit dem Aussterben der Art. Alles geht dahin, wo es die größte Wirkung erzielt. Diese Eigenschaft fußt darauf, dass Energieversorgung in der Natur reichlich mühsam ist. Welche Tiere mit welchen speziellen Eigenschaften hat die Evolution hervorgebracht? Kolibris haben federleichte Körper, um so in der Luft zu stehen. Löwen jagen nur im Bedarfsfall, weil Ihnen sonst die Konzentration und Kraft fehlt. Wildgänse fliegen in einer energiesparenden V-Formation. Sogar eine Bienenwabe ist höchsteffizient. Bienen schaffen mit möglichst wenig Honig den größtmöglichen Stauraum.

Und wir Menschen? Wir vergeuden einen Großteil unserer eigenen Energie für unnötige Befürchtungen, negative Gedanken und sinnloses Tun. Wir sorgen uns um Status, belangloses Geschwätz und verharren in kleinkarierten Opferrollen.

In der Natur wären wir mit dieser Haltung nicht lange überlebensfähig, sprich schnell tot. Hinzu kommt noch, dass unsere „Wohlstands-Athletik“  nicht dazu angetan ist, in der freien Wildbahn irgendetwas zu bezwecken. Betrachten wir einen Wolf, der 8 Stunden am Tag nur läuft, unentwegt unterwegs ist. Dieser Wolf hat in unserer menschlichen Sicht den Körper eines Topathleten.

Bei vielen anderen Tieren, vielleicht vom Faultier abgesehen, ist das genauso.

Wir Menschen vergeuden unsere Energie und sind athletisch nicht auf der Höhe. Das sollten wir ändern! Nur in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist! Machen Sie sich fit und lenken Sie Ihre Energie dahin, wo diese sinnvoll eingesetzt wird und benötigt wird!

Krisen haben etwas Gutes und sind notwendig!

Nach so einem verheerenden Brand scheint alles verloren. Soweit das Auge blicken kann, ist alles verbrannt, verkohlt und zerstört. Doch nach einigen Monaten regt sich etwas. Das Leben bahnt sich seinen Weg zurück an die Oberfläche. Die Natur kehrt zurück und das stärker als sie vorher war. Die Vegetation sprießt noch üppiger und robuster.

Periodische Großfeuer sind in Wirklichkeit keine Zerstörung von Lebensraum, sondern ein wichtiger Bestandteil der Erneuerung vieler Ökosysteme. Auf Wiesen und Wäldern bildet sich über die Jahre eine kohlenstoffreiche Biomassenschicht. Ein Großbrand räumt diesen Abfall weg und gibt dem Boden wieder die Möglichkeit zu atmen und düngt ihn gleichzeitig. Durch den Brand gelangen Nährstoffe zurück in den Kreislauf der Natur. Das erklärt, warum nach einem Großbrand die Vegetation um ca. 30 % üppiger ist als vorher.

Das kann man auf das Leben und auf unsere beruflichen Karrieren übertragen. So wie die Wälder bleiben auch wir von Rückschlagen nicht verschont. Die Natur hat dabei eine erstaunliche Resilienz entwickelt und macht aus der Krise das Beste, hat einen Nach-Krisen-Modus etabliert. Die Tragödie ist eine Chance auf einen Neuanfang. Das sollten auch wir beherzigen. Jede noch so große Krise birgt auch eine Chance. Auf die Sichtweise und die Resilienz kommt es an.

Für eine Führungskraft ist dieses reinigende Feuer sogar zwingend notwendig und stellt sich im Mythos des Phönix dar. Der Phönix ist ein mythischer Vogel, der am Ende seines Lebenszyklus verbrennt, um aus seiner Asche wieder neu zu erstehen. Dadurch ist der Phönix in vielen Kulturen das universelle Symbol der Auferstehung und Regeneration. Der Phönix bringt das Feuer der Reinigung. Es wird Zeit, sich von allem Ballast zu trennen und der Vergangenheit nicht allzu lange nachzuschauen, sondern diese loszulassen und mit Freude in die Zukunft zu blicken. Was vergehen soll, das verbrennt und was bestehen soll, steht wieder auf.

Wer als Leader einmal durch das Feuer gegangen ist, geht mit neuer Kraft und Mut daraus hervor, entwickelt sich.

Die wahre Kraft kommt aus den Misserfolgen, aus den Niederschlägen.

Was haben Marken und die Natur gemeinsam?

Für mich ist ein Unternehmen ein Lebewesen, ein Organismus und Marken sind es auch. Dieses Verständnis bedingt für die Führung einer Marke grundlegende Regeln. Die Basis für die folgenden Überlegungen liefert das Markenverständnis von Peter Zernisch, dem Altmeister der Markenforschung, dem ich in meiner beruflichen Entwicklung zu tiefem Dank verpflichtet bin.

…In Sprachgebrauch wird der Begriff „Marke“ immer noch sehr unterschiedlich gebraucht. Juristen behaupten, dass sie mit Eintragung der Marke in das Markenregister die Basis der Marke gelegt haben. Die Logos der Designer sind in deren Sinne und Verständnis das Bild und damit die Basis der Marke.  Marketing-Leiter und PR-Spezialisten bilden ein Image und nehmen für sich in Anspruch, die Marke zu führen in der Außenwahrnehmung. Alles, was von den verschiedenen Interessengruppen als Marke bezeichnet, spiegelt eine Sichtweise, aber kein tiefes Verständnis einer Marke wider.

Eine Marke ist mehr als das Logo, der Namen und das Produkt, eine Marke ist ein lebendiger Organismus. Ein lebendiges Wessen, dass sich in der Anhängerschaft einer Marke, der Brand-Community, manifestiert.

Trifft diese Theorie zu, müsste man, um die Natur einer Marke zu verstehen, folglich die Natur und die Nöte ihrer Anhängerschaft verstehen. Man müsste verstehen, an was die Gemeinschaft von Menschen glaubt, welcher Orientierung sie folgen. Denn dieser Glauben ist die Basis der Brand-Community.

Die Geschichten der Menschheit, die Mythen, bündeln kulturelle Erfahrungen der Menschheitsgeschichte in kulturellen Werten. Diese Werte wie Nächstenliebe, Mutterliebe, Fürsorge, Mitleid, Wagemut, Gerechtigkeit, Dankbarkeit, Treue, Freiheit usw. sind die Basis unserer kulturellen Identität und geben uns Orientierung; sie sind die Basis für unseren Glauben. Die Kraft dieses Glaubens, stellt sich im Glauben der Anhängerschaft der jeweiligen Marke dar.

Denkt man das Verständnis weiter, wird sehr schnell klar, dass nach dieser Definition insbesondere Religionen, Parteien und auch Fußball-Vereine Marken sind. Die größte Marke nach dieser Definition ist die katholische Kirche mit ca. 1,4 Milliarden Mitgliedern. Der Glauben an Gott ist die Basis, die Binde- und Anziehungskraft der Marke.

Im Verständnis, das eine Marke lebt, lebt diese demnach in der Vitalität der Anhängerschaft, im Geist der Glaubensgemeinschaft. Um eine Marke am Markt zu führen, muss ein Markenmanager sich mit dem Glauben solidarisieren, sonst steht er außen vor und kann die Bedürfnisse und Nöte der Gemeinschaft weder verstehen noch bedienen.

Markenmanagement ist Management der Brand-Community, Management des Glaubens, erkennen der Nöte und Erfüllung der Bedürfnisse. Kurzum bedeutet das Führen einer Marken, leben mit und im Organismus der Marke, in der Brand Community.

Nähern wir von einer anderen Seite dem Ansatz, dass eine Marke ein Eigenleben hat, vergleichbar mit einem Lebewesen, vergleichbar mit der Natur. Die Neue Systemtheorie von Niklas Luhmann liefert ein Erklärungsmodell sozialer Systeme. Wie der Name schon vermuten lässt, besteht der Anspruch der Systemtheorie darin, grundlegende Prinzipien von Systemen zu formulieren. Ein System kann aus unterschiedlichen Elementen zusammengesetzt sein – ein biologischer Zellverbund, eine Familie, Unternehmen oder eben eine Markengemeinschaft.

So unterschiedlich diese Gebilde auch aussehen mögen – sie alle haben Gemeinsamkeiten. Lebende Systeme sind u.a. dadurch gekennzeichnet, dass sie

… sich selbst steuern,

… nicht von außen geplant und konstruiert werden können,

… sich permanent wandeln und ein Gedächtnis haben,

… an ihr Umfeld gekoppelt sind und sich daran anpassen,

… trotz Veränderungen eine eigene Identität besitzen.

Wendet man die Kennzeichnungen von Luhmann auf Marken anzuwenden, bedeutet das, dass eine Brand-Community sich selbst steuert, ein Eigenleben hat, nicht von außen wie eine Maschine gesteuert werden kann, in permanentem Wandel ist, ein Gedächtnis hat, anpassungsfähig ist und trotz Veränderung eine eigene Identität besitzt. Man denke nun ein Markengemeinschaften wie Tesla, Apple, Nivea, Coca Cola, hessnatur, Volkswagen, um zu verstehen und zu fühlen, wie lebendig und agil eine Marke sein kann und wie sehr die Anhänger an eine gemeinsame Identität glauben.

Wenn also eine Marke ein lebendiges Wesen ist, dann muss man dieses Wesen umsorgen und großziehen wie ein Baby, es hegen und pflegen und darf nichts machen, was diese Marke verletzen kann.

Viel Spaß beim „Marken führen“ im Sinne von Peter Zernisch!

Vom König der Tiere Management lernen

Der Löwe wird seit jeher als der König der Tiere bezeichnet. Er steht in seinem Reich an der Spitze der Nahrungskette, ist stark, lebt im Rudel und ist somit unbezwingbar. Der Löwe wirkt durch seine Mähne und Größe königlich und regiert sein Löwenrudel auch wie ein König. Der Löwe steht als Symbol für Macht und Führungsstärke und ziert zahlreiche Banner und Wappen.

Schauen wir uns das Löwenmännchen aus dem Blickwinkel der Organisation und des Managements an. Löwenmännchen schlafen oder dösen 20 Stunden am Tag. Wenn Sie sich dann erheben, regeln Löwen in den verbleibenden 4 Stunden alles, was geregelt werden muss. D.h., der König der Tiere pflegt aus menschlicher Sicht einen entspannten Lebenswandel. Trotzdem ist der Löwe sehr erfolgreich. Sein Leben und Wirken als Rudelführer beruhen auf einfachen Regeln.

Der Löwe schont Kräfte und tut nur das Nötige

Der Löwe hat im Sinne des Selbstmanagements seine Prioritäten auf Effizienz gelegt. Das Löwenmännchen macht ausschließlich das, was seine Aufgabe ist und was es gut kann, nicht mehr und nicht weniger. Es ist dabei ein Meister des schonenden Umgangs mit seinen Kräften und beherrscht das „Management by Delegation“ perfekt. Er lässt sich mal hier, mal dort blicken, um zu kontrollieren, ob noch alles nach Plan abläuft. In den oben beschriebenen 4 Stunden erledigt der Löwe alles, was erledigt werden muss. Ein Traum für jede Führungskraft.

Der Löwe arbeitet nur mit Profis zusammen

Da der Löwe seine hoheitlichen Aufgaben erledigt und seine Kräfte schont, verschwendet er keine Zeit mit Aufgaben, die von Anderen nicht kostengünstiger und effizienter übernommen werden können. Dabei ist der Löwe eitel. Seine Arbeitskraft ist zu wertvoll, um sie mit der Jagd, der Suche nach Futter oder gar mit der Aufzucht des Nachwuchses zu vergeuden. Das alles sind Aufgaben der Löwenweibchen. Bei den Löwen jagen ausschließlich die Weibchen und das im Team, als einzige der Raubkatzenarten. Es gibt neben dem Delegationsvermögen aber noch einen weiteren Grund, warum die Löwenmännchen sich nicht an der Jagd beteiligen: Sie sind schlicht körperlich nicht dazu in der Lage. Der männliche Löwe ist zu langsam und zu muskulös. Ist er auf sich allein gestellt, lauert er seiner Beute im Dickicht auf oder er nimmt anderen Jägern wie zum Beispiel Hyänen ihre Beute ab.

Der Löwe ist stark und präsent, wenn es darauf ankommt

In Kritischen Situationen zeigt der Löwe seine wahre Stärke, wenn es sein muss bis zum Tod. Ein Löwenrudel besteht meist aus fünf bis sieben Weibchen und zwei bis drei Männchen. Im Angriffsfall übernehmen der Rudelführer und die Männchen die Verteidigung und kämpfen bis zum Äußersten. Entweder wird der Angreifer in die Flucht geschlagen oder es wird gekämpft bis zum Tode. In diesen Momenten setzt der König der Tiere seine ganze Kraft ein und zeigt, warum und für was er wichtig und überlebenswichtig ist.

Wer aber greift eigentlich ein Rudel Löwen an, wer hat den Heldenmut? Ist sind immer andere Löwen, vagabundierende Gruppen von drei bis vier Löwenmännchen, die noch kein eigenes Revier haben. Die Outlaws versuchen ein Rudel samt Weibchen zu übernehmen, um so in geordneten Verhältnissen zu leben. Hat dieser Angriff Erfolg und das Rudel wird übernommen, töten die Löwen den bestehenden Nachwuchs, um eigene Nachkommen in die Welt zu setzen, um sich so die familiäre Loyalität für den Kampfesfall zu sichern.

Was können Führungskräfte im Sinne von Natural Leadership vom Löwenmännchen lernen

Ein Löwenrudel ist kein Unternehmen, schon gar kein Konzern. Aber was sind die Lektionen die Führungskräfte vom Löwenmännchen lernen können?

Gelassenheit

Marie von Ebner-Eschenbach wird folgendermaßen zitiert:

„Gelassenheit ist die anmutigste Form des Selbstbewusstseins.“

Ein Leader im Zeichen des Löwen ist gelassen und geht mit seinen Ressourcen schonend um und verfällt nicht in Hektik. Er verzettelt sich nicht in aktionistischem Handeln, denkt strategisch und vorausschauend. Um dafür Zeit und Ruhe zu finden, delegiert er die meisten Aufgaben und mischt sich nur im Notfall ein.

Leader anstatt Fachspezialist

Eine Führungskraft muss nicht all das können, was in seinem Bereich erarbeitet werden soll, sondern muss dafür sorgen, dass andere diese Leistung optimal erbringen. Das heißt aber nicht, dass der Leader nicht weiß, was passiert und die wichtigen Anforderungen sind. Der Leader plant, koordiniert, unterstützt, bringt zusammen und kontrolliert.

Man muss nicht der beste Jäger sein, muss jedoch das Jagdgeschäft verstehen und die besten Jäger auf die Jagd schicken! Die Führungsstärke besteht darin, die richtigen Mitarbeiter auszusuchen, diese gut zu bezahlen, Ziele gemeinsam zu entwickeln und dann seine Kollegen machen zu lassen.

In der Krise und in schwierigen Situationen Größe zeigen

Löwen pointieren in Ihren Kämpfen gegen andere Löwenmännchen, was für gute Führungskräfte unerlässlich ist: Wenn es zählt, müssen Führungskräfte präsent sein. Das Gefühl zu haben, wann es notwendig ist einzuschreiten und Stärke zu zeigen, macht den Leader im Sinne des Löwenmännchens aus. Das muss nicht oft sein, wenn dann aber konsequent, klar und nachhaltig.

Zuverlässigkeit und Authentizität

Wenn der Löwe Stärke gezeigt hat, wissen die Mitglieder des Rudels, dass Sie sich auf ihn verlassen können. Er zeigt sich so wie er ist und nimmt seine Aufgabe war. Wenn Mitarbeiter sich auf diese bedingungslose Loyalität und Authentizität berufen können, ist allen geholfen. Der Mitarbeiter hat Sicherheit und die Führungskraft die Unterstützung der Mitarbeiter. Gegenseitiges Vertrauen wird in kritischen Momenten ausgebildet.

Politisches Gespür entwickeln

Leider sind in unserer heutigen Welt die oben beschriebene Zuverlässigkeit und Authentizität nicht bei allen Protagonisten ausgeprägt. Eher im Gegenteil. Trotz allen Vertrauens, das Sie Mitarbeitern entgegenbringen sollten, ist es notwendig, wachsam zu sein. Wachsam zu sein gegenüber internen und externen Konkurrenten. Dieses Gespür zu entwickeln, ist überlebensnotwendig. Der Löwe ist darin Meister. Darum bringt der machtbewusste Löwe seine eigenen Leute auf die besten Positionen. Unter dem Aspekt der lauernden Heckenschützen, weiß jede gute Führungskraft wie faul gespielt wird, nutzt diese Fähigkeit aber nicht, sondern setzt diese Gabe nur ein, um Waffengleichheit herzustellen.

Der Löwe lehrt uns Gelassenheit, Stärke und Instinkt, elementare Leadership-Eigenschaften. Mir persönlich imponiert noch die Anmut und Eleganz, mit der er sich bewegt und seine Aufgaben erledigt. Das ist nicht die Eleganz eines Snobs oder eines Gecken, der sich gern extravagant gibt und glaubt, aufgrund eines entsprechenden Äußeren oder ausgefallener Interessen besonders vornehm oder intellektuell zu wirken.

Es ist viel mehr die Grazie des Athleten, des Kämpfers, die mich beeindruckt. Wenn Sie schon einmal hautnah eine Leichtathletik-Weltmeisterschaft erlebt haben, wissen Sie, was ich meine.

In diesem Sinne – viel Spaß beim Anführen!

Macht- und Hierarchiestrukturen aus der Natur

Die Natur ist ohne Frage das erfolgreichste Unternehmen aller Zeiten – und das schon sehr viel länger, als es uns Menschen gibt. Über Millionen Jahre hinweg hat sie einen modernen und nachhaltigen Führungsstil entwickelt, der auf das Überleben und die Absicherung des Überlebens ausgerichtet ist. Die Natur kennt keine Gewinnmaximierung, keine Ausbeutung und keinen Machtmissbrauch, obwohl gewisse Hierarchien und Regeln durchaus eine Rolle spielen.

Was kann erfolgreiches Leadership von der Natur lernen? Natürliche Ökosysteme sind hochkomplex und dennoch anpassungsfähig; Krisen werden eher als Chance zur Weiterentwicklung wahrgenommen. Wer sich mit Flora und Fauna intensiv auseinandersetzt, entdeckt viele innovative und intelligente Lösungen. Dabei geht es nicht darum, die Natur zu kopieren, sondern das Prinzip dahinter zu verstehen. Dann lässt es sich nämlich relativ einfach auf den Führungsalltag übertragen.

Zwei erfolgreiche Prinzipien

In der Natur kommen sowohl hierarchische Strukturen als auch Selbstorganisation vor. Die Frage, welches Prinzip in der Natur dominiert, lässt sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Denn tatsächlich geht es hier nicht um ein entweder oder, sondern ein sowohl als auch! Ganz ohne Frage sind Hierarchie, Rang und Hackordnung ein wesentlicher Bestandteil der Natur – auch der menschlichen. Auf der anderen Seite laufen in Ökosystemen sehr viele Prozesse selbstorganisiert statt. Welches Managementsystem und welchen Typ Leader würde die Natur also bevorzugen? Kommt sie möglicherweise ganz ohne einen aus? Und welche Eigenschaften sollte eine Führungskraft mitbringen, wenn Sie in diesem „Unternehmen“ Erfolg haben möchte? Fragen wir die Natur doch einmal selbst nach ihren Erfolgsrezepten…

Führungstalente im Tierreich

Einige Tierarten, z.B. Hühner, leben in einer strengen Hierarchie, der sogenannten Hackordnung. Das Prinzip des Stärkeren hat für die Gruppe einige Vorteile: Da die Rangordnung geklärt ist, werden Aggressionen reduziert, und ein starker Anführer schützt die Gruppe vor Bedrohungen. Auf der anderen Seite muss der Rang des Rudelführers immer wieder aufs Neue durch Kämpfe verteidigt werden. Arten mit komplexerem Sozialverhalten setzen daher nicht nur auf körperliche Stärke. Bei den Rhesusaffen kommt beispielsweise noch eine psychische Disposition hinzu. So wird der Status innerhalb des Rudels neben körperlicher Kraft auch durch Wagemut bestimmt. Elefanten und höhere Primaten gehen sogar noch einen Schritt weiter: Hier wird die Gruppe von dem erfahrensten, häufig ältesten Tier anführt. Diese sogenannten Kompetenzhierarchien haben den Vorteil, dass die jungen und unerfahrenen Mitglieder des Rudels von den Älteren und Erfahrenen lernen können. Übrigens gibt es auch in der Natur jede Menge Frauenpower!  Elefanten, Schwertwale, Tüpfelhyänen und noch einige andere setzen auf die weiblichen Talente und vertrauen ihren erfahrenen Chefinnen.

Kein Chef, dafür wenige einfache Regeln

Wer genauer hinschaut, findet in der Natur nicht nur Hierarchien, sondern auch sehr viel Selbstorganisation. Sonnenblumen können sich im Kollektiv so „absprechen“, dass alle stets mit dem Blick zur Sonne stehen. Pflanzen kommunizieren über sensorische Netzwerke, indem sie Signale ihrer Umgebung, z.B. Licht und Schatten, wahrnehmen und zeitgleich selbst Signale aussenden. Ebenso funktioniert auch das Myzel, ein gewaltiges und fein verzweigtes unterirdisches System der Pilze im Waldboden. Über dieses Wood Wide Web sind Bäume in der Lage, miteinander zu kommunizieren und vermutlich sogar Nährstoffe auszutauschen, um Artgenossen im Schatten oder den Nachwuchs zu versorgen.

Auch ein Vogelschwarm ist ein kollektiver Organismus, der auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet und dabei völlig ohne Hierarchien auskommt. Jeder einzelne Vogel kann kurzfristig die Führungsrolle übernehmen und ein Flugmanöver initiieren, welches wie eine Welle den gesamten Schwarm blitzschnell durchläuft. Hierfür genügen wenige Regeln: Indem jedes Tier versucht, möglichst den gleichen Abstand zu seinem Nachbarn einzuhalten, entstehen Strukturen. Dadurch werden Abläufe vereinfacht, Ressourcen geschont und die Gruppe bestmöglich vor Feinden geschützt. Durch das Beobachten entfernterer Mitglieder können die Vögel anstehende Richtungsänderungen bereits im Voraus erahnen. Kollektives Verhalten ist also in der Natur weit verbreitet, da es viele Vorteile bietet: Eine Organisationsform, die auf Selbstorganisation, Vernetzung und Anpassung basiert, ist flexibel und kann Unsicherheiten aushalten. Wenn alle die Regeln intuitiv anwenden und auf die Schwarmintelligenz vertrauen, ist sogar der Anführer entbehrlich.

In Krisen muss klar sein, wer entscheidet

Ob selbstorganisiertes Netzwerk oder Hierarchie: In Krisen muss klar sein, wer entscheidet. In einem Sonnenblumenfeld, einem Vogel- oder einem Fischschwarm laufen die Reaktionen selbstgesteuert ab, weil die essenziellen Regeln Teil der DNA ihrer Mitglieder sind.

In Gruppen mit komplexerem Sozialverhalten, in denen die Mitglieder sich persönlich kennen, zeigt sich der evolutionäre Sinn einer Hierarchie vor allem in Stresssituationen: In einer Gruppe bricht schnell das Chaos aus, wenn die Entscheidungshoheit nicht geklärt ist. Bei einem drohenden Flugzeugabsturz braucht es die schnelle und vor allem akzeptierte Entscheidung des (erfahrenen) Piloten. Für demokratische Prozesse bliebe hier einfach keine Zeit, und wir haben auch keine genetische Veranlagung, die uns befähigen würde, eine solche Bedrohung durch selbstgesteuertes kollektives Verhalten abzuwenden.

Ob eine Gruppe „überlebt“, hängt demnach davon ab, dass die Mitglieder eine Hierarchie akzeptieren und den Entscheidungen im Ernstfall vertrauen. Auswahlprozesse sollen gewährleisten, dass eine Führungspersönlichkeit ihrer Aufgabe auch gewachsen ist. Was im Tierreich durch Kampf oder Zustimmung der Gruppe ausgetragen wird, passiert in unserer modernen Arbeitswelt häufig im Assessmentcenter oder einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren. Aber genügt das auch?

Welche Eigenschaften braucht ein Natural Leader?

Um noch einmal zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Was macht einen erfolgreichen Leader aus? In der Natur ist nachhaltiger Erfolg offensichtlich nicht der Verdienst des EINEN Chefs, der alles bestimmt und dem sich alle unterordnen müssen. Wer jedoch über einen gewissen Zeitraum mit einer Führungsrolle betraut wird, sollte neben der grundsätzlichen Bereitschaft, Führung zu übernehmen, Erfahrung und Mut mitbringen und vor allem durch die Gruppe akzeptiert werden. Hierfür ist soziale Kompetenz sicherlich von Vorteil. Neben einer gewissen fachlichen Erfahrung (die wahren Experten sitzen ja meist im Team) ist es jedoch vor allem die persönliche Erfahrung, die entscheidend ist. Leader sollten stets willens und fähig sein, nicht nur ihr Umfeld, sondern vor allem sich selbst zu reflektieren. Denn im Gegensatz zur Natur nutzen wir Menschen nicht nur unsere Talente, wir sind auch mit einem Ego ausgestattet – leider nicht unbedingt zu unserem Vorteil.

Da Führungsposition in der Regel mit einem Gewinn an Prestige und Gehalt verbunden sind, landen nicht immer die erfahrensten und begabtesten Persönlichkeiten in einer Führungsposition, sondern diejenigen mit einem hohen Machtmotiv. Das Streben nach Macht unterliegt jedoch – im Gegensatz zu den Grundbedürfnissen wie Hunger und Sexualität – keiner Sättigung. Auch die Angst vor Machtverlust ist für Leader kein guter Wegweiser. Wird Macht über einen längeren Zeitraum akkumuliert, kann sie zu einer Veränderung der Selbstwahrnehmung und zur Selbstüberschätzung führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass Erfolge bei mangelnder Selbstreflexion bzw. mangelndem Selbstwert nicht mehr als Teamleistung, sondern als persönlicher Verdienst wahrgenommen werden. Dabei geraten Mitarbeiterzufriedenheit, Kreativität und Leistungsfähigkeit des Teams zwangsläufig in den Hintergrund.

Leadership als dienende Leistung

In ihrer natürlichen Funktion ist Führung eine dienende Leistung, die auf Nachhaltigkeit und den Fortbestand der Organisation ausgerichtet ist. Die Zuständigkeiten können jedoch durchaus unterschiedlich vergeben sein! Wie im Vogelschwarm kann eine Gruppe durchaus für einen gewissen Zeitraum demjenigen folgen, der etwas besonders gut kann. Das muss nicht zwangsläufig die Führungskraft sein, sondern der Kompetenteste in seinem Bereich. Damit diese Form der stärkenorientierten Selbstorganisation funktioniert, braucht es jedoch einige Regeln, die das Team in einem gemeinsamen Prozess aufstellt.

Eine erfolgreiche Führungskraft wäre demnach eine Persönlichkeit, die die Talente ihrer Mitarbeiter zum Leuchten bringt. Idealerweise sollte die Gruppe also der Persönlichkeit, die die Potenziale ihrer Mitarbeiter am besten zum Einsatz bringt, die Führungsrolle anvertrauen. Es macht daher Sinn, das Team bei der Neubesetzung einer Führungsposition einzubeziehen.

Eine lernende Organisation nach dem Vorbild der Natur dient dem Menschen – und nicht umgekehrt. Das gelingt am besten in einem Klima der Wertschätzung und einer Unternehmenskultur, die Feedback und Selbstreflexion fördert. Dazu braucht es eine konsequent stärkenorientierte Personalentwicklung, die ihre Mitarbeiter nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickelt. Eine Hierarchie der Anerkennung mit Offenheit für Feedback und einer Begrenzung von Führungszeiträumen und Macht bietet eine optimale Voraussetzung für kreative und produktive Teams.

Zusammenfassend kann man sagen: In der Natur lassen sich die verschiedensten Macht- und Hierarchiestrukturen finden. Die Natur bewertet diese jedoch nicht – entscheidendes Kriterium ist in jedem Fall eine nachhaltige Absicherung des Überlebens. Auch wir Menschen haben die Möglichkeit, unser Wirtschaften neu zu denken und nachhaltige, kreative Formen der Arbeitsorganisation zu schaffen. Allerdings sind wir uns durch unser Ego selbst im Weg. Von der Natur lernen heißt daher, das eigene Ego zurückzunehmen und sich in den Dienst der Sache zu stellen. Das gilt insbesondere für Führungskräfte, aber eben auch für jedes Mitglied des „Schwarms“, also des Teams bzw. des Unternehmens.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Anführen!

Von Haien lernen – aus dem Bauch entscheiden

Natural Leadership: Die Erfolgsgeheimnisse der Natur nutzen

Unsere Welt erscheint unplanbar – Digitalisierung, Globalisierung, Werte- und Klimawandel, die Auswirkungen der Coronapandemie und – ganz aktuell – krisenhafte Veränderungen der geopolitischen Landkarte erfordern ganz neue Managementkonzepte. Wir reisen gerade durch eine Zeit, in der wir sämtliche Fahrpläne, die früher einmal nützlich waren, getrost in der Tasche lassen können. Das gilt insbesondere für Führungskräfte – es ist kaum abzusehen, wie unsere Welt in einem Jahr aussehen wird, wie sollen da langfristige Strategien entwickelt werden? Oder anders gefragt: Wie kann Purpose in einer Welt vermittelt werden, die gerade aus den Fugen zu geraten scheint?

Erfolgreiches Leadership braucht eine neue Zukunftswährung: Das Vertrauen, intuitiv das Richtige zu tun – unplanbare Umwege und Fahrzeugwechsel inbegriffen. Dazu gehört auch die Gewissheit, dass Krisen Teil eines natürlichen Wachstums- und Lernprozesses sind. Doch woher dieses Vertrauen nehmen, was das „Richtige“ ist?

Die besten Kapitäne waren selten diejenigen, die über das beste Navigationssystem verfügten. Sondern es waren diejenigen, die den Wind, die Wellen, die Sterne, die Mannschaft und das Schiff kannten und die in der Lage waren, aus diesem Erfahrungsschatz heraus Entscheidungen zu treffen. Intuitiv. Wie das geht und welches Mindset es dafür braucht, lehrt uns der beste Businesscoach, den es gibt: die Natur!

Dem Gesamtsystem vertrauen

Ein Coaching durch die Natur – geht das überhaupt? Ja, natürlich geht das! Ein gutes Beispiel hierfür sind die Naturvölker – perfekt an ihren Lebensraum angepasst, sind sie mit feinsten „Antennen“ ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, Entscheidungen auf eine ganz andere Art zu treffen als wir.

Zum Beispiel die polynesischen Seefahrer: In ihren winzigen Kanus legten sie hunderte Seemeilen zurück, obwohl sie weder Kompass noch Sextanten besaßen. Sie überquerten unbekannte und unerforschte Meere, ohne zu wissen, wo sie hinfuhren. Diese Leistung wurde möglich, weil sie über eine besondere Gabe verfügten: Die Fähigkeit, das Meer zu lesen. Sie besaßen ein riesiges Wissen über das Gesamtsystem, dem sie vertrauten. Sie kannten die Wellen, die Strömung, den Wind und die Sterne. Anhand der Spiegelung in den Wolken erkannten sie, dass sie sich auf Land zubewegten. Um sich zurechtzufinden, nutzten die Polynesier einen natürlichen Schatz, den wir heute, in einer durch und durch rationalisierten Welt, weitestgehend verloren haben: Ihre Intuition.

Kraft und Intuition und Entscheidungsstärke: Der Hai

Da wir Menschen Teil der Natur sind, sind ihre Erfolgsrezepte auch auf uns anwendbar. Eines der Tiere, welches für mich als perfektes Vorbild für modernes Leadership steht, ist der Hai. Zugegeben, der Hai mag auf den ersten Blick polarisieren und kommt als Symboltier des materialistischen Gewinnertyps in manchen Typisierungen des menschlichen Verhaltens nicht unbedingt gut weg. Damit tun wir ihm aber unrecht! Denn der Hai ist tatsächlich ein grandioser, perfekt mit dem Gesamtsystem des Ozeans kommunizierender Meeresbewohner – und dadurch der beste Businesscoach, den man sich vorstellen kann.

Eine unglaublich erfolgreiche Spezies

Haie sind evolutionär betrachtet eine unglaublich erfolgreiche und nachhaltige Spezies. Bereits vor 450 Millionen Jahren durchquerten sie die Ozeane – also bereits, bevor es Dinosaurier gab! Und sie sind immer noch da, obwohl die Dinosaurier schon lange verschwunden sind. Der Hai besitzt also anscheinend Qualitäten, die es ihm ermöglichen, sich an veränderte Rahmenbedingungen immer wieder erfolgreich anzupassen.
Da sind zum einen seine scharfen Sinne: In Jahrmillionen haben sich diese zu regelrechten Hochleistungssensoren entwickelt. Der Hai kann nämlich nicht nur ausgezeichnet sehen, hören und riechen, er ist auch in der Lage, Strömungen zu fühlen, Temperaturunterschiede wahrzunehmen und sogar die elektrischen Felder seiner Beute zu orten. Mit Hilfe seiner Sinne kann der Hai sämtliche Informationen aus seiner Umgebung gleichzeitig aufnehmen und dadurch blitzschnell Entscheidungen treffen. Würde er – so wie wir Menschen das üblicherweise tun – all diese Informationen zunächst kognitiv verarbeiten, um daraus die erfolgversprechendste Vorgehensweise zu ermitteln – er wäre schon längst ausgestorben!

Haie sind ein Energiewunder

Haie sind wahre Überlebenskünstler und ein echtes Energiewunder. So können sie Energie in Form von Öl in ihrem Körper speichern und dadurch weite Distanzen schwimmen, ohne sich um Nahrung kümmern zu müssen. Ihr unglaubliches effizientes Energiemanagement ermöglicht es ihnen, fast ein ganzes Jahr ohne Nahrung überleben.
Auch die Haut des Hais ist auf Energieeffizienz eingerichtet: Rau wie Schleifpapier und mit winzigen, V-förmigen Hautzähnchen ausgestattet sorgt sie nicht nur für eine bessere Schwimmleistung, sondern verhindert sogar die Besiedelung von Keimen.
Die Haihaut dient übrigens in vielerlei Hinsicht als natürliches Vorbild: bei der Konstruktion von Schwimmanzügen, bei keimreduzierenden Anstrichen in Krankenhäusern und bei der Konstruktion von Materialien für Windturbinen.

Hai Coaching: Welches Mindset können wir vom Hai lernen?

Nicht nur in Design und Technik, auch im beruflichen Kontext kann die Natur des Hais als Vorbild für Leader dienen: Der Hai steht für zukunftsorientiertes Handeln und Durchsetzungskraft – wichtige Kernkompetenzen im Leadership. Lassen Sie sich vom Hai inspirieren – er zeigt uns, auf welchen Prinzipien nachhaltiger Erfolg basiert und worauf es ankommt!

Spüren können und dann entscheiden

Vielleicht kennen Sie das Gefühl, etwas zu tun, einfach weil es sich „stimmig“ anfühlt – in diesem Moment hören Sie auf Ihre Intuition! Was passiert hier gerade, fühlt sich das gut an, was nehme ich in meinem Team wahr? Eine intuitive Eingebung ist stets klar und bedarf keiner rationalen Erklärung. Wir sind jedoch daran gewöhnt, etwas nur dann als wahr anzuerkennen, wenn wir es analysieren und mit Argumenten beweisen können. Diese Vorgehensweise ist uns zutiefst vertraut, hier fühlen wir uns sicher. Selbst wenn uns unser Navigationsgerät dreimal im Kreis fahren lässt, vertrauen wir ihm dennoch blind. Wir könnten das Gerät aber auch einfach ausschalten und unser Gefühl fragen, welcher Weg der richtige ist. Das ist er neue Ansatz. Doch wie schafft man das?

Der Hai taucht komplett in sein Element ein, für ihn gibt es keine andere Welt. Auch die polynesischen Seefahrer konnten sich auf ihre Sinne verlassen, weil für sie nur der Ozean zählte und sonst nichts. Um ins Spüren zu kommen, müssen wir daher alle Oberflächlichkeiten verlassen und uns in unser Element – für Führungskräfte das Unternehmen – begeben. Mit allen Konsequenzen!

Wer Dinge spüren kann, trifft langfristig die besseren Entscheidungen. Denn unser Verstand ist begrenzt – insbesondere, weil er nur auf das zurückgreifen kann, was er kennt (und was bisher nicht funktioniert hat). Die Intuition umfasst das gesamte, nicht sichtbare Feld an Informationen, auch unbewusster Natur. Wer bei Entscheidungen stets alles im Kopf abwägen und zu 100 % Sicherheit haben möchte, erscheint in turbulenten Zeiten wie gelähmt. Entscheiden erfordert Mut – und das Eingeständnis, dass es völlig in Ordnung ist, dabei auch mal Fehler zu machen.

Zum Energiesparer werden

Es jedem rechtmachen wollen, zu hohe Ansprüche an sich selbst haben, alles kontrollieren wollen, Perfektionismus, nicht nein sagen können – der Alltag steckt voller „Zeitfresser“, die meist aus alten Denkmustern und Glaubenssätzen resultieren und enorme Kraft kosten. Der Hai konzentriert sich auf das, was essenziell ist. Die Natur verschwendet keine Energie an Nebensächlichkeiten, und sie kennt auch keine mentalen Antreiber und Blockaden. Und auch wir können lernen, diese nach und nach abzuschalten und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren – zum Beispiel durch ein Coaching. Je mehr Sie sich mit sich selbst beschäftigen und diese alten Programmierungen auflösen, umso mehr Kraft werden Sie im Alltag haben.

Stärkenorientierung

In der Natur ist eine Spezies immer dann erfolgreich, wenn sie sich auf ihre Stärken besinnt. Nur so konnte der Hai Millionen Jahre überleben – und diese Stärken immer weiter verfeinern. Als Führungskraft sollten Sie sich daher nicht nur Ihrer eigenen Stärken bewusst sein und diese einsetzen, sondern auch die Stärken Ihrer Mitarbeiter kennen und fördern.

In diesem Sinne, viel Spaß beim Anführen!

Unternehmensführung – was Manager und Unternehmer von der Natur lernen können

Unsere Welt ist vom permanenten Wandel geprägt. Die Industrialisierung der letzten 200 Jahre hat weiten Teilen der Welt enormen Wohlstand gebracht.
Der Taylorismus war eine wesentliche Innovation in der industriellen Entwicklung. Enorme Produktivitätssprünge wurden erlangt durch das Prinzip einer Prozesssteuerung von Arbeitsabläufen und der damit verbunden Arbeitsteilung.

Mit der Veränderung der Arbeitswelt ging eine Veränderung der Gesellschaft einher. Durch die starke Industrialisierung entstanden Arbeitsplätze, die außerhalb des Hauses, des Heimes der Familien lagen. Männer und auch Frauen fingen an, außerhäuslicher Erwerbstätigkeit nachzugehen. Die großen Gemeinschaften, die Großfamilie lösten sich auf. An deren Stelle trat die Kleinfamilie.

Durch die Veränderung des Arbeitens und der Gesellschaft entstand eine rationale Leistungsgesellschaft mit Überstunden, Konkurrenzkampf und Fokus auf die „Arbeit“, die im Laufe der Zeit mehr Nachteile wie Vorteile für die Menschen zu bringen schien.

Schriftsteller wie Aldous Huxley („Schöne neue Welt“) wiesen schon früher darauf hin, wohin dieser Weg der Entfremdung in der Arbeit führen kann. Ab Mitte der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts setzten massive Gegenbewegungen zum Taylorismus ein, die auf Humanisierung und Demokratisierung der Arbeitswelt drängten.

New Work

Wir stehen heute an einer Schwelle der Veränderung. Unser Leben wird heute nicht mehr so stark in Arbeit und Freizeit unterteilt, Das Schlagwort New Work ist in aller Munde. Den jungen Generationen Y und Z ist bewusst, dass es kein unendliches Wirtschaftswachstum geben kann. Menschen und die natürlichen Ressourcen sind an einer Grenze angelangt.

Zudem fördert der krisenbedingte Digitalisierungsschub durch Corona neue Arbeitsstrukturen. Auf einmal wurde Home-Office gesetzlich angeordnet. Die Trennung zwischen Heim und Arbeit wurde zwangsweise wieder aufgehoben. Es stellte sich heraus, dass unser Modell der Arbeit und Gesellschaft fragil ist. Führungskräfte betreuten zwischen den Teams-Sitzungen Ihren Nachwuchs, der aufgrund von Schulschließungen durch Home-Schooling unterrichtet wird. Man konnte erst in Ruhe arbeiten, wenn die Kleinsten schlafen und die Größeren vor PC und Fernseher beschäftigt wurden. Und doch hat dieser Zwangsexperiment vieles Gutes nach oben gespült. Das Home-Office funktioniert, wenn auch nur bedingt. Mit der Corona-Krise als Beschleuniger setzen sich New-Work-Modelle durch, die den Tayloristischen Ansatz zumindest in den Büro-Berteichen nivellierten.

An der Stelle von Erfolg und Karriere finden Werte Ihren Platz, die nicht an Einkommen und Status gekoppelt sind. Weiche Faktoren wie Sinn, Eigenbestimmtheit, Sinnhaftigkeit, Gestaltungsmöglichkeiten und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erhalten ein größeres Gewicht. Diese Postwachstumsbewegungen gibt der Arbeit unter Einfluss der Digitalisierung ein neues Verständnis.

Industrie 4.0

Dem Gegenüber oder an der Seite steht der Megatrend Industrie 4.0. Industrie 4.0. bezeichnet die intelligente Vernetzung von Maschinen, Abläufen und Mensch mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologie. Für Industrie 4.0 ist nicht der PC die zentrale Technologie, sondern die Vernetzung der Devices durch und über das Internet. Das Internet der Dinge, Maschine-zu-Maschine-Kommunikation und intelligentere Produktionsstätten läuten eine neue Epoche der industriellen Revolution ein.

Die Digitalisierung unserer Arbeitswelt wird massive Veränderungen und Umwälzungen in den Unternehmen mit sich bringen. Veränderungen, die sowohl die Prozesse, Abläufe und Organisationsformen betreffen, als auch neue Herausforderungen an Unternehmensleitung und Führungskräfte stellen werden. Was gestern noch ein Erfolgsgarant war, ist heute gestrig. Es sind neue Kompetenzen und Fähigkeiten gefragt. Das hat bei Führungskräften und Mitarbeitern Verunsicherung, Zweifel und Angst ausgelöst.

Wie können wir die Zukunft, die Digitalisierung gestalten? Und wie werden wir den sich verändernden Ansprüchen gerecht, die die Menschen an die Arbeitswelt die Gesellschaft stellen?

Bionik

Was kann das Management für diese Fragestellungen von der Natur lernen? Unter Bionik versteht man die Synthese aus Biologie und Technik. Bionik überträgt so das Wissen der Natur auf technische Produktinnovationen. Mit diesem Wissen wurden riesige Innovationssprünge vollzogen.

Mit dem Wissen der Natur lassen sich aber nicht nur neue Produkte entwickeln, sondern auch Veränderungsprozesse gestalten und Krisen überwinden.

Seit Millionen von Jahren ist die Natur Krisenmanagerin und gelangt immer wieder zu Lösungen. Die Natur ist in einem permanenten Veränderungsprozess, in dem Sie sich den immer neuen Rahmenbedingungen anpassen muss.

Sieht man die Herausforderung aus Digitalisierung und New Work, der sich Arbeitswelt und Mensch stellen müssen, macht es Sinn, darauf zu schauen, wie die Natur damit umgeht.

Strategieentwicklung in der reinen Lehre

Angesichts der Herausforderungen, mit denen sich die Unternehmen konfrontiert sehen, wirken Strategieentwicklungsansätze und Vorgehensweisen des strategischen Managements nahezu anachronistisch.

Schritt 1 und 2, die strategische Analyse und die Visionsfindung, dauern mit einer Unternehmensberatung 6 Monate. Bei der Präsentation der Ergebnisse müssen sowohl Unternehmensführung wie auch Betriebsrat in all Ihren berechtigten Sorgen, Befindlichkeiten und Ansprüchen abgeholt werden. Und jeder muss natürlich noch verstehen, um was es überhaupt geht. Nach einem weiteren halben Jahr ist die Strategie formuliert, runtergebrochen auf Bereichsstrategien und wird jetzt den Mitarbeitern zuteil. Jetzt bedarf es der Anpassung der Organisation und Prozesse, denn „Structure follows strategy“. Mittlerweile sind 1,5 Jahre vergangen. Leider hat sich die Ausgangslage verändert, die Geschäftsführung hat gewechselt und stößt einen neuen Strategieprozess an. Zugegeben überzeichne ich stark, aber das funktionierte im letzten Jahrhundert, ist aber leider nicht mehr zeitgemäß und zu wenig agil.
Die Natur bietet einen Gegenentwurf. Die Wachstums- und Reifephasen einer Pflanze zeigt wie erfolgreiche Entwicklung auch in schwierigen, sich verändernden Situationen gelingen kann. Die Natur hat Strategien entwickelt, mit Ihr jeder einzelne Organismus im System, sich bei gravierenden Veränderungen schnell an die Bedingungen anzupassen. So überlebt die Art und kann kraftvoll wachsen.

Wie gestaltet sich das „Strategische Management“ der Pflanze?

Zuallererst konzentriert sich die Pflanze auf sich selbst. Sie versucht mir ihren eigenen Möglichkeiten Lösungen zu finden für die entsprechende Situation und bezieht sich nicht auf das Best-Practise auf der Wiese nebenan. Das Vertrauen in die eigene Kraft, in die eigene Stärke ist wesentlicher Bestandteil der Strategie.

In Ihrer Entwicklung übernimmt die Pflanze Selbstverantwortung und kommt ins Handeln. Sie sammelt alle Kraft in sich und passt sich rechtzeitig den neuen Bedingungen an. Bei Trockenheit streckt sie sich tief in die Erde, um an tieferliegende Wasseradern kommen. Gibt es unüberwindbare Hindernisse, wächst sie um das Hindernis herum. Jede Pflanze tut das für sich und gestaltet so den eigenen Anpassungsprozess und damit den gesamten Anpassungsprozess mit. Sie wartet nicht ab, ob sich die Umgebung zu Ihren Gunsten verbessert, sondern agiert unverzüglich. Auch scheint es keine zentrale Steuerung des Anpassungsprozesses zu geben, keine fertige Lösung für alle, nur die Selbstverantwortung.

Die Analogie zum Pflanzenreich zeigt: Unternehmen und Menschen werden in der Zukunft nur dann erfolgreich sein können, wenn sie die Zeit haben zu reifen, d.h. sich evolutionär zu entwickeln. Das bedeutet sich mit Eigenantrieb, Umsetzungsstärke und Tatkraft den ständig ändernden Anforderungen zu stellen. Nicht stehen bleiben, sich immer weiterentwickeln; evolutionärer Stillstand bedeutet den Verfall.

Überlegen Sie an dieser Stelle, wie viele Unternehmen sich nicht mehr in diesem Sinne entwickeln?

Überlegen Sie auch wie vielen Unternehmen es aufgrund Ihrer Größe nicht möglich ist, diesen Weg zu beschreiten, weil Bürokratie und organisatorische Selbstbeschäftigung die Entwicklung tötet?

Überlegen Sie auch wie unsere öffentlichen Behörden die Chance haben können, sich den Herausforderungen der Digitalisierung über erstmal stellen zu können, geschweige denn diese zu meistern?

Selbststeuerungskompetenz entwickeln

Wie können also Unternehmen mit dem Vorbild der Natur die gravierenden Veränderungen und Krisen der Zukunft überwinden?

Die Herausforderungen, die uns bevorstehen sind rasante, nicht kalkulierbare Veränderungen. Der Einmarsch der russischen Streitkräfte in die Ukraine war für unsere Wirtschaft, für unsere Kultur und für unsere Sichtweise auf die Welt ein Schock. Das und die Coronakrise machen deutlich, dass wir uns in komplettem Neuland befinden. Bei diesen Veränderungen greifen die alten Lösungsmechanismen nicht mehr. Es bedarf neuer Schlüsselfaktoren für die Zukunft.

Menschen und Organisationen müssen hierfür Selbststeuerungskompetenz entwickeln. Selbststeuerungskompetenz bedeutet, dass jeder seine Fähigkeiten und sein Wissen selbstverantwortlich und aktiv in den Wachstumsprozess einbringt. Wachstumsprozess bedeutet an dieser Stelle nicht unendliches, ökonomisches Wachstum. Der Natur kennt nur die Strategie des Überlebens der Art. Und dieses Überleben wird nicht in Geldeinheiten ausgedrückt. Wer sich nicht entwickelt, keine neuen Fähigkeiten ausprägt, nicht an den Herausforderungen wächst, stirbt früher oder später. Analog auf Unternehmen und die Menschen im Unternehmen bedeutet das, dass jeder Einzelne Verantwortung übernehmen muss, seine Stärken einsetzt und in seinem Bereich nach Lösungen sucht, die die Entwicklung und Überleben sicherstellen.

Natürliche Wachstumsprozesse

Der Prozess des Wachstums ist ein wechselseitiger Prozess, d.h. die Elemente des Systems bedingen sich wechselseitig. Die Entwicklung des Menschen beeinflusst die Entwicklung des Unternehmens und umgekehrt.

Unternehmen müssen mit Weitblick in die Zukunft schauen und jederzeit mit Krisen rechnen. Ein klares Verstehen des aktuellen IST hilft manchem Unternehmen schon weiter. Auf dieser Basis die Zukunft vorherzusagen und dieses Bild immer wieder anzupassen, zeugt von Weitblick. Der strategische Radar sollte mit einer Haltung einer permanenten Krisenfähigkeit einhergehen. Krisen sind nichts Außergewöhnliches, zumindest nicht in der Natur. Wir als Menschen wollen die Welt aber anderes sehen. Als heil und nicht gefährlich. Eine Haltung, die Krisen akzeptiert und die in Krisen handlungsfähig macht, ist Basis für das Überleben. Pflanzen und Tiere rechnen immer mit Schwierigkeiten und sind daher auf Krisen gut vorbereitet, um so schnell zu reagieren.

Doch wie können sich Unternehmen, deren Führungskräfte und Mitarbeiter Krisenfähigkeit ausprägen? Wer sich in Krisen optimal verhalten will, muss das irgendwie erlernt haben, Krisen müssen zum Erfahrungsschatz gehören. D.h. jeder einzelne muss Krisen erlebt und überwunden haben, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Dafür braucht es im Unternehmen Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit für Mitarbeiter, um die notwendigen Erfahrungen machen zu können, um aus den kleinen Krisen lernen zu können.

Was bedeutet es aber genau krisenfest, resilient zu sein? Die Natur kennt zwei evolutionäre Handlungsweisen. Das was sich bewährt hat, wird fortgeführt. Das was nicht funktioniert oder nicht mehr funktioniert wird verändert. Die Natur vollzieht diese Veränderung ohne Schuldbewusstsein und ohne Schuldzuweisungen. Sie vollzieht, weil es vollzogen werden musss. Sie blickt nicht zurück. Diese Experimentierfreudigkeit, die Freude an der notwendigen Veränderung stärkt die Krisenfähigkeit und macht auch Menschen und Unternehmen resilient.

Aus dieser Resilienz erwächst Anpassungsfähigkeit. Für Unternehmen bedeutet diese Anpassungsfähigkeit, sich schnell von Geschäftsmodellen verabschieden zu können, wenn es notwendig ist. Und das ist überlebensnotwendig.

Die Natur denkt langfristig. Auch Unternehmen sollten langfristig denken. Ist die Krise gemeistert, zielt jeder Organismus auf langfristiges Wachstum ab. Keine Pflanze denkt in Quartalszahlen. Das Denken der Natur ist in Generationen, in der Erhaltung der Art.

In der Natur dient das System dem Einzelnen und die Einzelnen tragen das System. In unserer Wirtschaftswelt sind Systeme entstanden, die die Natur nicht geschaffen hätte oder die in der Natur nicht überlebt hätten. Es muss immer wieder die Frage nach der richtigen Größe eines Unternehmens und der Steuerbarkeit gestellt werden. Die Organisation, die Prozesse dienen den Mitarbeitern, nicht umgekehrt. So ist sichergestellt, dass jeder Einzelne seine Aufgabe übernimmt und die Summe der Aufgaben das Überleben sichert.
Die Natur besinnt sich immer auf ihre Stärken. Die Stärken zu entwickeln und zu formen ist wesentlicher Teil der Entwicklungsstrategie. Die Stärke des Einzelnen macht die Stärke der Organisation aus. Übersetzt man das auf Unternehmen und den darin agierenden Menschen bedeutet diese Fähigkeit, nicht immer den Vergleich mit anderen zu suchen, sondern sich der eigenen Stärken und Potenziale bewusst zu werden und diese zu entwickeln.

Das wichtigste Learning für Manager aus der Natur aber ist, dass Unternehmen und auch Menschen keine berechenbaren Maschinen sind. Die Interaktionen von Menschen, macht ein Unternehmen aus. Und so ist ein Unternehmen eine dynamische, komplexe Organisation. Man kann die Zukunft eines Unternehmens nicht mit Excel-Sheets und PowerPoint Präsentationen gestalten. Unternehmerisches Handeln ist ein ständiges Auf und Ab, ein Hinschauen und Ändern und vor allen Dingen Kommunikation und Interaktion.

In diesem Sinne – viel Spaß beim Anführen!

Natural Leadership – from head to leader

Was macht in der heutigen Zeit Leadership-Qualitäten aus? Individualismus als gesellschaftlicher Trend bestimmt maßgeblich unser Verhältnis zur Arbeit. Im Gegensatz dazu sehnen sich die Menschen nach klarer Führung, nach Orientierung. Wie passt das zusammen?
Was ist das Profil eines Leaders? Was sind die Qualitäten und die Skills?

Was bedeutet das „natural“ in Natural Leadership?

Das „natural“ in Natural Leadership bedeutet übersetzt „naturgemäß“. Natural Leadership bedeutet daher übersetzt „naturgemäßer Anführer“.

Warum gibt es im Kindergarten immer Kinder, die bestimmen dürfen, was gespielt wird, denen andere Kinder folgen? Warum folgen Menschen anderen Menschen, ohne deren Führungsanspruch in Frage zu stellen? Warum gibt es in erfolgreichen Sportteams immer einen, der den Unterschied macht?

All diese Menschen haben gemein, dass sie von Ihrer Umwelt als Anführer anerkannt werden.

So leite ich mein Verständnis von Leadership ab. Ein Leader ist der „Anführer“.

Ein Leader wird man nicht per Dekret, mancher wird es nie. Leadership Fähigkeiten können nicht gelehrt werden, sie können nur erlernt und erfahren werden. Der Leader wird zum Leader auserkoren von denen, die er führt. Eine reine gesellschaftsrechtliche Inthronisierung gibt den Titel und die Position, aber nicht die Anerkennung, den Respekt und die bedingungslose Gefolgschaft und Loyalität.

Basis für wahres Leadership ist Menschlichkeit. Ein Natural Leader hat ein hohes Maß an Menschlichkeit, ohne sein Ziel aus dem Auge zu verlieren. Die Divergenz zwischen Menschlichkeit und Zielorientierung stellt einen hohen Anspruch an die Persönlichkeit und bedarf eines dauernden Abwägens.

Der Natural Leader stellt sich in den Dienst der Sache. Er hat sein Auskommen, aber er bereichert sich nicht. Unsere Gesellschaft ist in weiten Teilen der Wirtschaft getrieben von der Gier, eine der größten Geißeln unserer modernen Konsumgesellschaft. Die Gier treibt Manager dazu, Ihre Verantwortung gegenüber Menschen und Unternehmen nur unzureichend wahrzunehmen. Der wahre Leader stellt seine Werte über seine Geldbörse. Er übernimmt Verantwortung für andere und stellt sich selbst in den Dienst der Menschen. Anführen bedeutet dienen.

Ein wahrer Leader hat keine Angst um seine Position. Er tritt ab, wenn die Zeit gekommen ist. Bis dahin fordert und fördert er seine Mitarbeiter und macht jeden so gut wie möglich. Der Anspruch ist es, neue Leader zu entdecken und auszubilden.

Qualitäten eines Natural Leaders

Was aber macht im täglichen Handeln den „natürlichen Anführer“ aus. Was ist das, was den Natural Leader unterscheidet? Manche Menschen sind natürlich begabt zum Anführen. Doch Talent allein reicht nicht. Welches Mindset und welcher Eigenschaften bedarf es, um den Unterschied zu machen?

Mut und Entscheidungsstärke

Mut und Entscheidungsstärke im Angesicht eines möglichen Scheiterns sind wesentliche Eigenschaften des Natural Leaders. Das Erkennen des Veränderungsbedarfs und das bedingungslose Umsetzen sind wesentlich. Der Natural Leader geht selbstbewusst mit gutem Beispiel voran und ist immer bereit, mehr zu leisten. Er geht mutig an die Grenzen und darüber hinaus mit der Hoffnung und Vision, dass er auch im Angesicht des Scheiterns erfolgreich sein wird.

Für den Natural Leader gilt es die Entscheidungen unter Unsicherheit zu fällen. Dann da zu sein, wenn andere sich wegducken, macht den wahren Leader aus. Er geht den Weg, weil er intuitiv davon überzeugt sind, dass es der richtige Weg ist.

Veränderungsfähigkeit und Resilienz

Der natürliche Anführer hat die Fähigkeit hinzufallen und wieder aufzustehen, wieder hinfallen und wieder aufstehen. Scheitern ist für Natural Leader ein Erfolgsinstrument. Sie haben keine Angst davor, Fehler zu machen, denn diese sind Lernerfahrungen. Die Natur lebt uns seit Jahrmillionen erfolgreiche Veränderungsfähigkeit vor. Die Natur hat einen stetigen Anpassungsprozess entwickelt, mit der sie auf die sich ständig ändernde Umwelt reagiert. Die natürliche Selektion lässt den Organismus bestehen, der am besten die aktuellen Anforderungen der Umwelt erfüllt. Nichts anderes passiert im Wirtschaftsleben. Es sind die Unternehmen erfolgreich, die die Fähigkeit haben, sich schnell an die neuen Marktgegebenheiten anzupassen.

Aus der Natur lässt sich hierzu ein wichtiges Grundprinzip ableiten: „Veränderung dessen, was sich nicht mehr bewährt hat oder sich noch nie bewährt hat.“

Für diese Aufgabe benötigt der Natural Leader ein Mindset der Resilienz, seinen eigenen Krisenbewältigungsmodus. Denn Veränderungen, unliebsame, weitreichende Entscheidungen und auch Fehlentscheidungen gehen mit Krisen einher. Zurückweisung und Misserfolge sind tägliches Brot. Ohne diese keine Veränderung und ohne Veränderung droht der Organisation langfristig dem Scheitern. Die Gefahr zu scheitern hält uns davon ab, Risiken einzugehen. Aber gerade in diesen Risiken liegen die Chancen, das Potenzial.

Veränderungsfitness, definiert als das Produkt von Veränderungsfähigkeit und Resilienz ist der Erfolgsfaktor.

Beständigkeit

In den beiden ersten Punkte haben wir über Mut und Entscheidungsstärke und über Veränderungsfähigkeit und Resilienz als Erfolgsfaktor gesprochen.

Einen wichtigen Punkt, den die Natur lehrt als Teil der Evolution, der nicht auf Veränderung abzielt, ist die Weisheit, dass was sich bewährt hat zu erkennen und dieses beizubehalten. Speziell als Nachricht in Richtung Mitarbeiterschaft ist es wichtig, Gutes und Erfolgreiches wertzuschätzen und zu bewahren. Das reduziert die Sorgen der Menschen, denn der Mensch ist grundsätzlich nicht auf Veränderungen eingestellt. Der Natural Leader ändert nicht alles auf einmal, wissend dass er daran scheitern kann.

Klarheit für sich und andere

Was den meisten Organisationen und Menschen in der heutigen Zeit fehlt ist Klarheit. Klarheit, wer ich bin, wo ich bin, wie es um mich bestellt ist und wo ich hin will! Das hört sich sehr banal an, ist es aber nicht. Hören Sie mal in sich rein oder schauen Sie sich in Ihrem Umfeld um. Wer ist denn wirklich klar in seinem Handeln, in seiner Zielausrichtung?

Gute Leader vereinfachen immer und schaffen Klarheit. Sie bringen komplexe Sachverhalte auf den Punkt. Ist eine Lösung nicht für jeden verständlich, ist sie nicht klar und simpel genug, dann ist es keine gute Lösung. Ich sage nicht, dass der Weg zu Klarheit einfach ist, er ist aber notwendig. Viele Strategien in Unternehmen werden formuliert und leider dann auch umgesetzt, ohne Klarheit über das IST.

Mein Mentor sagte immer zu mir: „Du musst das IST schonungslos erkennen. Lass Dich nicht von dem treiben, was sein könnte oder was Dir die Eitelkeit einflüstert, sondern verstehe und akzeptiere das IST, auch wenn es schmerzvoll ist.“

Dieses IST zu suchen, die Klarheit zu schaffen, erfordert Disziplin, Erfahrung und ein gutes Gefühl. Im Speziellen sollten Sie Ihr Unternehmen, Ihre Marke verstehen, bevor Sie handeln! Nur aus dieser Klarheit im IST lässt sich ein klares Ziel ableiten. Natural Leader sind an diesem Punkt Inspiration für ihr Team und andere, weil sie wissen, was sie wollen und was ihr Ziel ist. Sie haben einen klaren Grund, warum sie tun, was sie tun, und sie sind in der Lage, der Versuchung zu widerstehen, von dem ausgerichteten Weg abzuweichen.


Seien Sie jemand an den man glauben kann!

Die Aufforderung, Anführer zu sein, ist leicht ausgesprochen. Doch was bedeutet es in der heutigen Zeit, im heutigen Reifegrad unserer Gesellschaft denn wirklich, ein Anführer zu sein? Ein Anführer zu sein, der sein Unternehmen gestaltet, in dem Mitarbeiter gerne arbeiten. Anführen heute heißt nicht unbedingt der Rudelführer zu sein und alles allein zu entscheiden. Heißt nicht, dass das Unternehmen und die Menschen wie eine Maschine funktionieren. Anführen heißt, das notwendige zu tun, um seine Mitarbeiter, sein Unternehmen nach vorne zu bringen.

Die Welt ist auf der Suche nach Idolen im Sport, in der Musik oder in der Mode.

Aber wir konsumieren nur Heldentum, wir sind nicht unser eigener Held, sondern nur Zuschauer. Wir sind nicht der Held, der auszieht, der sich der Aufgabe, seiner Berufung stellt, daran scheitert und dann doch gewinnt, um gestählt zurückzukommen, um seinen Platz einzunehmen. Den Platz einzunehmen, den uns das Leben bestimmt hat.

Jeder Mensch kann ein Held sein, ein kleiner oder ein großer, ein bekannter oder ein unbekannter. Seien Sie der Held für Ihre Mitarbeiter!

Schaffen Sie eine Arbeitskultur für den Erfolg

Natural Leaders schaffen eine Arbeitskultur des Wohlfühlens, um erfolgreich zu sein. In dieser Art von Arbeitskultur hat jeder eine Stimme und kann zur Zusammenarbeit beitragen. Der Natural Leader schafft eine Arbeitsplatzkultur, in der Offenheit, Vertrauen, Zugänglichkeit und Kommunikation gepflegt werden.

Menschen sind eher bereit, für jemanden zu arbeiten, der zugänglich und emotional intelligent ist und der Meinungen zuhört und sie sogar ohne Kritik begrüßt oder die Ideen verwirft, ohne sie wirklich zu hören. Seien Sie offen und flexibel. Die Dinge laufen nicht immer wie geplant und es ist wichtig, flexibel zu sein und sich nach Bedarf zu ändern. Offenheit und Kooperationsbereitschaft helfen Ihnen, innovative Lösungen zu finden, die Ihrem Unternehmen zum Erfolg verhelfen.

Indem Sie Ihren Mitarbeitern Gestaltungsfreiheit in der Organisation ihres Umfeldes übertragen, schaffen Sie eine Atmosphäre der Kreativität und Problemlösung. Wenn die Mitarbeiter dann noch die Entscheidungen fällen dürfen, zu denen Sie in der Lage sind, danken Sie Ihnen das mit Vertrauen. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter dann auch noch gerecht bezahlen oder besser noch diese am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lassen, haben Sie alles getan, um Demotivation zu verhindern. Vielmehr noch, Sie haben bindungslose Gefolgsleute an Ihrer Seite.

Zum Schluss noch 3 für mich persönlich wichtige Dinge, die Ihnen helfen den Weg zu gehen zum Natural Leader!

Überwinden Sie Ihr Ego!
Stellen Sie sich in den Dienst der Sache und der Menschen, die Sie anführen. Es lohnt sich.

Überwinden Sie Ihre Ängste!
Stellen Sie sich den Dingen, Ihren Ängsten, holen Sie diese aus den dunkeln Winkeln heraus.

Und ganz zum Schluss noch ein Punkt, der bis jetzt noch nicht zur Sprache gekommen ist, der aber über allem steht.

Die Familie ist wichtiger als das Business!

In diesem Sinne, viel Spaß beim Anführen!